Die Jungs sassen die ganze Nacht (zumindest bis spaet in dieselbe) im Gang und haben gebechert! Und da ich nicht richtig schlafenkonnte, hate ichdas Vergnuegen der Unterhaltung lauschen zu duerfen. War sehr bierseelig das ganze. Der Zug ist eigentlich sehr angenehm zum reisen. Ist zwar etwas teurer, aber dafuer hat man eine Pritsche mit ca. 1cm Matratze. Aber immerhin hupt es nicht staendig und auch das schaukeln ist im Zug geringer als im Bus. Man schlaeft zu sechst in einem Abteil. Auf jeder Seite 3 Personen uebereinander gestapelt. Es gibt Wasser und ein Broetchen mit Kaese als Willkommensgruss. Meine 5 Mitbewohner war allesammt sehr anstaendige und freundliche Vietnamesen, aber konnten kein Englisch. Macht ja nicht, denn die weltweite Sprache der Maenner beherrschten sie sehr wohl: Das Schnarchen. Ich bin ja auch ein Zeitgenosse, der richtig gut saegen kann, aber was die 5 Maenner hier abgelassen haben, war grosser Sport! Wenn man einmal nicht einschlafen kann, dann iss es sowieso fast vorbei.
Nuja, nichtsdestotrotz sind wir um 7.30 am naexten Morgen in Hue eingefahren. Nach nem kurzen Spaziergang mit Rucksack und nem Kaffee an der naexten Strassenecke hab ich dann auch ein Hotel bezogen und zuerst mal geschlafen.
Hue ist eine alte, recht kleine Stadt, die bis 1947 glaub ich sogar die Hautpstadt war. Auf jeden Fall gibt es hier eine grosse Citadelle. Den ersten TAg hab ich damit verbracht durchdie Stadt zu schlendern und Mopedfahrer und Cyclo Fahrer zu verscheuchen. Man kann keine 50 Meter gehen ohne dass man staendig gefragt wird, ob man ein Taxi (in dem einen oder ander Fall halt Fahrrad oder Moped). Die oft verfolgen sie einen dann auch noch Minuten lang und ziehen weitere Bewerber auf sich. Kein seltenes Bild, einen Touristen mit 2-3 Cyclos im Schlepptau… Aber die Stadt ist nicht sehr gross und man kann alles sehr bequem zu Fuss erreichen.
Am zweiten Tag hab ich dann die Cidatelle angeschaut. Sehr imposant. Aus sind einige Gebaeude sehr gut erhalten und auch gut restauriert. Die meisten Haeuser sind allerdings in Schutt und Asche durch die letzten Kriege.
Gestern hab ich eine Tour durch die DMZ gemacht! Jetzt ist mir auch klar, dass die Amerikaner den “amrikanischen Krieg” nie haetten gewinnen koennen. Auchmir Einsatz von Napalm und Agent Orange ist das Gebiet zu unuebersichtlich. Aber wunderschoen und wild. Der Hoehepunkt waren Hoehlen und Unterirdische Gaenge, in denen ein ganzes Dorf fuer 5 JAhre gelebt hat. Immer wenn ein Angriff kam ,haben sie sich in diesen Unterirdischen Bunker zurueckgezogen. Von aussen nicht sichtbar gab es 13 Eingaenge und an der tiefsten Stelle ist man 25 Meter unter der Erde! Ueber 500 Meter lang sind die Stollen von Hand in den Lehm gegraben.
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Ein weiteres Plus waren die Bergvoelker. Diese haben tausende von Ho Chi Minh Pfaden gebaut, um so Waffen und Munition vom Norden zum VietCong in den Sueden zu transportieren. Nur mit Napalm und Agent Orange (ein chemischer Stoff, der innerhalb kurzer Zeit alle Blaetter zum welken bringt) konnten die Amis einigermassen die Gegend kontrollieren. Aber die Ho Chi Minh Pfad wurde einfach nach Laos und Kambodia ausgedehnt.
Alles sehr beeindruckend. Danach haben wir die U.S Marine bei Khe San besichtigt. Ist zwar gar nichts mehr vorhanden, aber es gab ein Museum mit Bildern. Aber trotzallem kann ich mir lebhaft vorstellen, dass bei der grossen Tet-Offensive dieser Ort eine Hoelle war!
Danach haben wir noch ein Bergvolk besucht. Was aber aus bettelnden Kindern und alten Frauen bestand, und ich mich echt wiederlich gefuehlt habe. Kommt jeden Tag mindestens 2 Busse mit Touristen und photografieren.
Leider hat es den ganzen Tag immer wieder geregnet und somit sind die Bilder alle nicht sehr aussagekraeftig. Aber beeindruckend war es alle mal.
Heute hab ich mich ausgeschlafen, Martin Suter gelesen, gegessen und viel Tee getrunken. Morgen geht’s dann weiter nach Hoi An.
Am Rande:
Ich habe mich die letzten Tage mit 2 Deutschen getroffen. Beide arbeiten hier als Minenentschaerfen. Ein Job, der wohl in den naechsten 100 Jahren immer noch in Vietnam und Laos gebraucht wird. Die haben auch ihre Geschichtchen zu erzaehlen und machen “den Scheiss weg, den die Amis vom Himmel geschmissen haben”.
Jau, so weit so gut.
Euer
Kuddl, Tobias, TobSe, Toby