Vietnam 2004

Schwarzer Tag fuer die Technik!!

Das ganze Theater hat gestern angefangen, als ich gemerkt hab, dass immer wenn ich neue Bilder schiesse, diese dann alte Bilder ueberschreiben. Als ich dann die SD-Card in den Computer gesteckt hab, waren von den 180 Bildern der letzen 2 Wochen nur noch 30 zu gebrauchen!!!!! So ein MIST!!(nur um nicht noch schlimmere Woerter zu bemuehen!!)
Auch konnte ich nicht die korrupten Bilder auf der Katre lassen, denn es war nicht moeglich weitere Bilder zu schiessen. Jedes weitere Bild hat ein oder zwei alte mit in den Tod gerissen. Es ist mir gar nciht so sehr um meine Bilder aus Bangkok oder Hanoi. Aber Tams Familie und sein Heimatdorf ist komplett verschwunden!! Ich war richtig boese und wuetend ueber die Technik. Aber selbst mit einer Analogen Kamera kann so etwas passieren, dass der Film reisst, oder die Entwicklung schief geht oder sonst was. Aber es ist verdammt aergerlich.
Ich werde heute versuchen noch ein paar Bilder in Hanoi zu schiesse, um den Schaden etwas zu begrenzen. Aber ich habe ja alles erlebt und kann davon berichten und erzaehlen. Die Bilder in meinem Kopf werden nicht so schnell verblassen und das Erlebte hat sich in mir festgesetzt. Nur leider kann ich niemand anderen daran teilhaben lassen. Schade!

Heute abend werde ich um 19.00 mich in den Zug nach Hue setzen. Nach 5 Tagen in Hanoi habe ich so ziemlich alles gesehen. Habe Hundefleisch gegessen (war etwas Ueberwindung noetig, aber schmeckt eigentlich ganz gut. Etwas streng und durchdringend) und fast jeden Tag zum Fruehstueck Nudelsuppe mit Rindfleisch. Ich bin durch kleine Seitestrassen gewandert und habe auf der Strasse Tee getrunken. Die Kinder sind begeistert von meinen Haaren und wollen immer darin wuehlen!
Allerdings habe ich mich etwas zurueck gehalten mit den “grossen Sehenswuerdigkeiten”. Ich war deshalb nur im Ho Chi Minh Museum und nicht im Mausoleum. Dort haette man mind. 1 Std. anstehen muessen. Ausserdem brauche ich ja nicht den toten Koerper eines Menschen anschauen, egal was er grosses erreicht hat.
Auch habe ich so viele verschiedene Pagodas gesehen, dass es auch langsam reicht. Ist fast wie in Rom, wenn man von einer Kirche in die naechste eilt, und dann am Tag an die 500 Marien gesehen hat. Ich bin lieber auf der Strasse und schaue dem Leben zu, wie es an mir vorbei zieht und Leute in ihrem Alltag auf der Strasse. Dazu eine Tasse Tee oder Kaffe und ich bins zufrieden!
Hue soll eine sehr alte und schoene Stadt sein. Dort werde ich auch einige TAge verweilen und vielleicht schliesse ich mich mit ein paar anderen Backpackern zusammen.
Generell sind die Backpacker ganz anders als in Thailand. In Thailand ist das so eine Art Subkultur. Alle sind gepierced und taetoviert und tragen ihre ganz eigene Mode. Ueberhaupt nicht Thai-like. Hier sind die Touristen recht normal. In Columbia Hosen und T-Shirt, Northface Rucksack und Canadaflagge hinten drauf. Also recht relaxed und mit viel Respekt fuer Land und Leute. Allerdings ist auch hier die Prostitution ein grosses Geschaeft. Aber das findet alles in Bars und Karaokecafes statt. Somit ist man damit gar nicht konfrontiert im Gegenstatz zu Thailand, wo einem staendig irgendwelche Bierbaeuche mit jungen Thais ueber den Weg laufen.
Hier braucht man auch zum Glueck nicht um den Preis zu feilschen. Alles ist super guenstig und nur im Hotel kann man einen Diskcount herausschlagen. Naja, und natuerlich bei den Mofa-Taxis. Aber das hab ich bisher noch nicht gebraucht, da ich immer wieder (erstaunlicher Weise) meinen Weg zurueck ins Hotel gefunden hab.
Die Verkaeufer hier sind nicht ganz so aufdringlich wie in Thailand, aber die Bettler sind sehr penetrant. Man wird am Arm gezogen oder mit dem Hut in die Seite gestubst. Auch nach mehrmaligem Kopfschuetteln und Abwehren lassen sie nicht locker. Witztig sind auch die Mofa-Taxis. Die fahren einem dann manchmal fuer Minuten hinterher und pfeifen an jeder Strassenecke an der man mal kurz anhaelt.
Der Verkehr ist der Wahnsinn. Ich wuerde sagen es ist wenige gefaehrlich als in Bangkok, obwohl man sich hier noch weniger an die Strassenordnung haelt als in Thailand. Aber es sind zu 95% Mofas unterwegs. Und die sind recht flexibel und weichen immer sehr gekonnt aus. Wenn man die Strasse ueberquert, dann sucht man sich einfach eine Luecke und laeuft quer ueber die grosse Kreuzung. Hinter und vor einem draengeln sich Mofas und hupen, aber man bleibt einfach nicht stehen. Den schlimmsten Fehler, den man begehen kann ist, dass man anfaengt zu rennen. Denn dann koennen die Mofas nicht einschaetzen wohin man will. Man laeuft als einfach drauf los und hofft. 🙂

Ach ja. ich muss noch ein paar Worte ueber mich loslassen.
Auch wenn sich das hier alles in meinem Tagbuch so perfekt und erholt anhoert, ist doch ab und zu der Zweifel mit unterwegs. Es faellt mir lang nicht alles so leicht, wie ich es hier schreibe. Vor ein paar Tagen war ich sogar drauf und dran, die Reise abzubrechen und nach Deutschland zurueck zu kommen. Ich war einfach zu gestresst und die fremde Kultur hat mich angefressen. Klar, werde ich hier nicht alle Aufs und Abs beschreiben, aber ganz so glatt und rund wie ich es hier schildere ist es nicht.
Was mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet ist das Planen. Klar, wer mich kennt weiss, dass ich nicht der grosse Organisator bin. Das ist auch ein Grund warum ich jetzt schon 5 TAge in Hanoi bin. Ich hatte einfach keine Lust, wieder in den Zug zu steigen und an einem neuen Ort mich wieder durch Massen von “Touristenfaengern” zu quaelen und dann mit dem Backpack durch die Stadt zu maschieren um ein Hotel zu finden. Die Reisephasen mag ich gar nicht.
Aber jetzt zieht es mich weiter in neue Gefilde und werde dort ein paar Tage verweieln.
Greez Euer
Tobias, TobSe, Toby, Kuddl

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